Thema: Vardenafil – Der Wirkstoff in Levitra (new)

Vardenafil ist ein Arzneimittel, das zur Gruppe der PDE-5 Hemmer zählt und im Jahr 2003 von den beiden Firmen Bayer HealthCare und GlaxoSmithKline vorgestellt und auf den Markt gebracht wurde. Es dient zur Behandlung von Erektionsstörungen beim Mann und ist in Deutschland sowie Österreich und der Schweiz verschreibungspflichtig.

Entwicklung und Herstellung

Sildenafil war 1998 der erste PDE-5-Hemmer, der in den USA unter dem Namen Viagra® erhältlich war. Inzwischen sind viele ähnliche Produkte erschienen, die sich von Sildenafil hinsichtlich der Dosierung und Verträglichkeit unterscheiden, u.a. auch Vardenafil. Der Wirkstoff wurde von Bayer HealthCare erforscht und 2003 unter dem Handelsnamen Levitra zugelassen. Das Unternehmen vermarktete den PDE-5 Hemmer gemeinsam mit GlaxoSmithKline, übernahm ab 2005 aber die Rechte für den europäischen und asiatischen Markt.

Vardenafil  Wirkungsweise

Um eine Erektion auszulösen, sind zwei körpereigene Substanzen wichtig: zyklisches Guanosinmonophosphat und Phosphodiesterase-Typ 5. Die erste Substanz sorgt dafür, dass sich die Muskulatur im Penis entspannt und der Schwellkörper sich mit Blut füllen kann, was letztlich zur Erektion führt. Die zweite Substanz baut das zyklische Guanosinmonophosphat ab und lässt die Erektion abschwellen. Kommt es zu einem Ungleichgewicht zwischen diesen beiden Substanzen, sind Erektionsstörungen die Folge. Vardenafil wirkt als selektiver Phosphodiesterase-Hemmer und sorgt dafür, dass die Durchblutung im Penis gefördert wird. Die Wirkung kann bis zu 12 Stunden andauern, allerdings nur, wenn der Mann auch wirklich sexuell erregt ist und zyklisches Guanosinmonophosphat aktiviert wird. Das Mittel gegen Erektionsprobleme hat keine luststeigernde Wirkung und kann keine Erektion erzwingen.

Der PDE-5 Hemmer wird oral eingenommen, mit oder ohne Nahrung. Bei schwerverdaulichen oder extrem fettreichen Mahlzeit kann die Wirkung verzögert eintreten. Ansonsten setzt sie meist innerhalb einer Stunde ein. Durch Alkoholgenuss kommt es zu keiner Beeinträchtigung.

Vardenafil  Nebenwirkungen

Klinische Studien haben bewiesen, dass Vardenafil gut verträglich ist. Dennoch kann es zu Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen, Nasenschleimhautentzündungen oder Rötungen im Gesicht kommen. Diese treten meist nur kurzzeitig auf und sind größtenteils unbedenklich. Es sind allerdings Wechselwirkungen möglich, wird der Wirkstoff zusammen mit Grapefriutsaft eingenommen. Ebenso sind Kontraindikationen möglich, wird der Wirkstoff gleichzeitig mit nitrathaltigen Medikamente verabreicht. Patienten mit schweren Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist deshalb von PDE-5 Hemmern abzuraten. Vor der Einnahme sollte grundsätzlich ein fachkundiger Arzt konsultiert werden.

Studien

Eine umfangreiche Studie zum PDE-5 Hemmer wurde 2005 durchgeführt. Sie hat gezeigt, dass der Wirkstoff eine Erektion verursacht hat, die bei 87% der Patienten für die Dauer des Geschlechtsverkehrs ausreichend war, bei 83% bis zum Orgasmus geführt hat. In einer vorhergehenden Studie wurde bereits die schnelle Wirkungsweise des Wirkstoffs hervorgehoben. Bei der Einnahme von 10mg konnte bei einigen Probanten bereits nach 10 Minuten sexueller Erregung eine Erektion festgestellt werden. Ergebnisse der MALES-Studie haben gezeigt, dass vielen Männern ein schneller Eintritt der Wirkung wichtiger ist als die eigentliche Dauer.

Besonders im Vergleich mit Sildenafil hat der Wirkstoff in Studien besser abgeschnitten. Die Mehrheit der Männer berichtete von erfolgreichen Abschlüssen des Geschlechtsverkehrs und war zufriedener.

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